KRAUT: Die Schaffung eines künstlichen Bewusstseins sei weder sinnvoll noch erstrebenswert.

From: Eugen Leitl (eugen@leitl.org)
Date: Tue Apr 09 2002 - 12:12:30 MDT


---------- Forwarded message ----------
Date: Tue, 9 Apr 2002 18:40:17 +0200
From: Michael Cieslik <michael.cieslik@web.de>
Reply-To: forum@transhumanismus.de
To: forum@transhumanismus.de
Subject: [forum]
    =?iso-8859-1?Q?DFKI-Pressemitteilung:=20erschaffung=20eines=20k=FCnstlichen=
    20Bewu=DFtseins=20nicht=20erstrebenswert?=

Interessant zurückhaltende Aussagen am DFKI (Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz):

besonders: " Die Schaffung eines künstlichen Bewusstseins sei weder sinnvoll noch erstrebenswert."

--->
"Pressemitteilung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI

            Kaiserslautern und Saarbrücken, 15.03.2002

            future talk mit Professor Wahlster - CeBIT 2002

Auf dem future talk-Forum im Rahmen der CeBIT 2002 diskutierte Professor
Wahlster, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche
Intelligenz, mit Professor Weizenbaum und Eckhard Freise, Professor für
Mediävistik und erster Millionen-Gewinner der Günther-Jauch-Show "Wer wird
Millionär?" Das Computermagazin CHIP hatte die drei KI-Kenner in einem
Expertengespräch über Künstliche Intelligenz zusammengebracht, das
Chefredakteur Thomas Pyczak moderierte. Professor Weizenbaum, bekannt
geworden durch den bereits 1967 entwickelten Chatterbot Eliza, gehört
heute zu den strengen Beobachtern der KI-Forschung. Eliza, ein Programm,
das auf Anfragen psychotherapeutische Antworten scheinbar menschlichen
Ursprungs gab, wurde von Experten tatsächlich als geeignetes Werkzeug der
Psychotherapie angesehen. Dies ließ Professor Weizenbaum erstmals über die
gesellschaftlichen Auswirkungen der KI nachdenken. Laut Weizenbaum werden
Computer niemals in der Lage sein, sämtliche Ebenen und möglichen
Sinninhalte einer sprachlichen Aussage zu verstehen. Für Prof. Wahlster
liegt die Zielsetzung maschineller Übersetzung woanders. Nicht die
Übersetzung lyrischer Sprache sei das Ziel, sondern die Unterstützung des
Menschen in Alltagssituationen, beispielsweise beim Verständnis
fremdsprachiger Sätze, die einem präzise umrissenen Ziel wie der
Vereinbarung eines Termins oder der Buchung einer Reise dienen. Die
Schaffung einer allmächtigen Computerumgebung, so Professor Freise,
scheitert nicht nur an den begrenzten Möglichkeiten, das menschliche
Weltwissen nachzubilden, sondern auch am inneren Widerstand des Menschen:
"Dass mein Kühlschrank intelligenter ist als ich, das ist eine Urangst".
In seinem abschließenden Statement fasste Professor Wahlster Perspektiven
der heutigen KI-Forschung zusammen: "Wir wollen keinen Homunculus
schaffen. Die Grundintelligenz des Menschen, die mit der akademischen
Intelligenz eigentlich nichts zu tun hat, bringt der Computer nicht mit."
 Die Schaffung eines künstlichen Bewusstseins sei weder sinnvoll noch
erstrebenswert. Statt dessen werde es KI-Systeme geben, die in ihrer
Benutzerfreundlichkeit so alltäglich und robust wie ein Fernseher sein
werden.

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.dfki.de/cebit2002 oder http://www.dfki.de/zukunftspreis

            Kontakt:
            Reinhard Karger, M.A., Leiter Unternehmenskommunikation
            Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
            Stuhlsatzenhausweg 3, Geb. 43.8
            D- 66123 Saarbrücken
            Tel.: 0681 302 5253
            mobil: 0177/2422118
            Fax: 0681 302 5341
            E-Mail: karger@dfki.de
            Internet: http://www.dfki.de "

aha,

-- 
      -:! Michael !:-
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